Informationen zur Schulart

 


 

Infos über die Werkrealschule

 

Die Werkrealschule ist ein durchgängiger sechsjähriger Bildungsgang, der zur Mittleren Reife führt. Sie fördert unterschiedliche Begabungen, Neigungen und Interessen und stärkt die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Regelabschluss ist die Mittlere Reife. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, nach der neunten Klasse den Hauptschulabschluss zu erwerben.


In Klasse 9 berät die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer, welcher Abschluss im Einzelfall möglich und sinnvoll ist:

  • Der Hauptschulabschluss am Ende der Klasse 9;
  • Der Hauptschulabschluss am Ende der Klasse 10 ;
  • Der Mittlere Schulabschluss am Ende der Klasse 10.

Ein ganz besonderer Schwerpunkt wird in der Werkrealschule auf die berufliche Orientierung gelegt. Bereits ab Klasse 5 machen Schülerinnen und Schüler in Betrieben Praktika, um möglichst früh Einblicke in verschiedene Berufe zu erhalten.

In Klasse 7 führen die Lehrkräfte mit ihrer Klasse die "Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen" durch. Die gewonnenen Ergebnisse nutzt die Lehrkraft, um die Schülerinnen und Schüler zu beraten, worin sie besonders gut sind.

Viele Jugendliche wählen ihr Wahlpflichtfach im Anschluss an die Beratung aus, da sie nun genau wissen, worin ihre Begabungsschwerpunkte liegen.

Folgende Wahlpflichtfächer können ab Klasse 8 besucht werden:

  • Natur und Technik (NuT)
  • Gesundheit und Soziales (GuS)
  • Wirtschaft und Informationstechnik (WuI)

Weitere ausführliche Informationen zur Schulart Werkrealschule finden Sie auf dem Kultusportal-BW.

 

Das Pädagogische Konzept der Werkrealschule

1. Gezielte Förderangebote ab Klasse 5

Die onlinebasierte Lernstandserhebung in Klasse 5

Die Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik in den Klassen 5 und 6 durch mehr Unterrichtsangebote sowie gezielte Fördermaßnahmen auf der Grundlage von onlinebasierten Lernstandserhebungen ist ein wesentliches Element des pädagogischen Konzepts der Werkrealschule.

Pädagogische Assistentinnen und Assistenten

Pädagogische Assistentinnen und Assistenten unterstützen die Lehrkräfte bei Differenzierungs- und Fördermaßnahmen und verbessern so den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler.

Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen

In Klasse 7 findet eine umfassende Kompetenzanalyse statt. Dieses Profil Assessment-Center (AC) hat zum Ziel, eine objektivierte Bewertung der individuellen, überfachlichen und ausbildungsbezogenen Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Die Leistungen werden in einem individuellen Stärken- und Schwächenprofil („Kompetenzprofil“) dargestellt. Dieses Kompetenzprofil ist ein wichtiges Element der individuellen Förder- und Berufswegeplanung. Es zeigt Fähigkeiten und Talente der Schülerinnen und Schüler auf und wird durch die Erstellung und Umsetzung eines Förderplans ergänzt.


2. Intensive Berufswegeplanung ab Klasse 5


Berufswegeplanung ist Lebensplanung

Zentral wichtig ist eine frühzeitige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten in Bezug auf ihre Lebens- und Berufswegeplanung.

Intensive Berufswegeplanung ab Klasse 5

Ausgehend von Interessen und Fähigkeiten werden die Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess befähigt, sich reflektiert und verantwortungsbewusst für einen Beruf zu entscheiden. Bereits in Klasse 5 und 6 erhalten sie Einblicke in die Realität der Arbeits- und Berufswelt, sie setzen sich mit Berufen im lokalen, privaten und familiären Umfeld auseinander und erweitern ihre Perspektiven.

Betriebs-und Arbeitsplatzerkundungen

Ein wichtiges Instrument stellen Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen dar. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler Einblicke in die reale Arbeitswelt und entwickeln Vorstellungen und Fragestellungen. Durch inhaltlich und organisatorisch differenzierte Formen von Praktika sammeln Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen und Eindrücke in verschiedenen Berufen und Berufsfeldern. Die Jugendlichen absolvieren mindestens 20 Praxistage in den Klassenstufen 5 bis 10. Durch verschiedene offene Formen der Organisation kann sich die Anzahl erhöhen.

Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen

Durch die Kompetenzanalyse in Klasse 7 erhalten die Jugendlichen weitere Hinweise auf Kompetenzen und Begabungen im Hinblick auf ihre berufliche Orientierung.

Wahlpflichtfächer in Klasse 8 und 10

Durch die gezielte Entscheidung für ein Wahlpflichtfach in Klasse 8 und 10 erwerben die Jugendlichen erste vorberufliche Kenntnisse und Fertigkeiten. Die Schülerinnen und Schüler erweitern durch die Verzahnung von Realerfahrungen und Reflektion im Unterricht ihre Kenntnisse über Berufe, ihre eigenen beruflichen Möglichkeiten, sowie die Anforderungen, die mit den jeweiligen Berufen einhergehen.

Neue Fächer "Berufsorientierende Bildung" und "Kompetenztraining"ab dem Schuljahr 2012/13

Ab dem Schuljahr 2012/2013 wird die Berufsorientierung breiter angelegt. In Klasse 10 sind die neuen Fächer berufsorientierende Bildung und Kompetenztraining fester Bestandteil des Bildungsplans.

Erweiterte Praktikumsphasen für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 10 anstreben

Je nach Organisation der Schule werden Praktika an einem Tag, an zwei Halbtagen oder im Block eingerichtet. In zwei Unterrichtsstunden reflektieren die Schülerinnen und Schüler das Erlebte.

Externe Experten

Experten aus der Berufs- und Arbeitswelt werden in die Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl einbezogen. Den Agenturen für Arbeit und den regionalen Angeboten der Verbände und Kammern der Wirtschaft kommt hier eine besondere Bedeutung zu.

Lokale Netzwerke und Bildungspartnerschaften optimieren die Zusammenarbeit der Schulen mit den örtlichen Betrieben
Lokale Netzwerke und Kooperationen zwischen Schule und Arbeitswelt beeinflussen den Prozess der Berufswegeplanung positiv. Besondere Berücksichtigung finden hier die Angebote der Landesarbeitsgemeinschaft Schule Wirtschaft und deren regionale Arbeitskreise sowie der Aufbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen.

Ziel ist es, den Prozess des Übergangs aus der Schule in eine Berufsausbildung langfristig vorzubereiten und die Jugendlichen bei einer realistischen und zielführenden Entscheidungsfindung zu begleiten.

3. Wahlmöglichkeit beim Schulabschluss

Individuelle Wahlmöglichkeit des Schulabschlusses
Die Schülerin oder der Schüler wählt zusammen mit ihren / seinen Erziehungsberechtigten bis zum 1. Februar nach einer qualifizierten Beratung durch die Lehrkraft eine der genannten Optionen aus.

  • Werkrealschulabschluss in Klasse 10 (Mittlerer Bildungsabschluss);
  • Hauptschulabschluss in Klasse 9;
  • Hauptschulabschluss in Klasse 10;
  • Schülerinnen und Schüler, die die Option Werkrealschulabschluss wählen, werden von Klasse 9 in die Klasse 10 versetzt. Mit der Versetzung ist automatisch ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Bildungsstand erreicht.


Die Teilnahme an Klasse 10 der Werkrealschule setzt die Teilnahme am Englischunterricht voraus.

Für Schülerinnen und Schüler, die die Option "Hauptschulabschluss in Klasse 10" wählen, wird die Versetzung von Klasse 9 in die Klasse 10 nicht ausgesprochen. Sie erhalten am Ende von Klasse 9 eine schriftliche Dokumentation ihres Leistungsstandes.

4. Differenzierte Elternberatung

Individuelle Förderung erfordert kontinuierliche Rückmeldungen an die Eltern zur Lern- und Leistungsentwicklung ihres Kindes. Elternberatung findet in allen Entscheidungsfeldern statt, in Bezug auf die Wahl einer anderen schulischen Laufbahn, auf dem Weg zum Schulabschluss oder im Hinblick auf die Aufnahme einer Berufsausbildung.